Baby Pflege
Wenn ein Baby zur Welt kommt, bedeutet dies für Eltern stets, sich auf eine grosse Umstellung vorzubereiten. Man muss sich mit neuen Aufgaben und viel Verantwortung vertraut machen - dazu gehört unter anderem die Körperpflege des Kindes.
Bei einem Säugling ist diese sehr umfassend, da das Kind natürlich noch nicht selbst in der Lage ist, sich zu waschen und zu pflegen. Neben dem Wechseln der Windeln müssen Eltern somit auch das Kind baden, ihm die Nägel schneiden, den Nabel reinigen, seine Haut eincremen und ihm komfortable Kleidung anziehen. Dieser Umfang mag auf den ersten Blick sehr gross wirken, allerdings stellt sich meist schon nach wenigen Wochen Routine ein und die Körperpflege des Babys ist kein Hindernis mehr.
Unsicherheit ist übrigens kein Problem und völlig normal, wenn man noch keine Erfahrung mit Kindern hat. Hier bietet es sich an, sich an die Nachsorgehebamme in der Klinik zu wenden, welche alle Aufgaben ausführlich erklärt. Gehen Sie in Ruhe Schritt für Schritt vor, um sich mit der Körperpflege des Kindes vertraut zu machen.
So wickeln Sie Ihr Baby richtig
Insbesondere beim Thema Wickeln haben viele Eltern mit Unsicherheit zu kämpfen: Sollte man sich eher für Einmal-Windeln oder für Windeln aus Textilien, die auch in der Waschmaschine gereinigt werden können, entscheiden? Welche Creme für die Hautpflege ist die richtige - und benötigt das Kind auch Babypuder? All diese Aspekte findet man am ehesten heraus, indem man sich selbst nach und nach besser mit der Babypflege vertraut macht.
Grundsätzlich sollten keinerlei chemische Produkte oder auch Duschgel für Erwachsene verwendet werden, um sein Baby zu waschen. Es genügt völlig, den Windelbereich mit warme Wasser und mit maximal etwas milder Seife zu reinigen. Von Feuchttüchern zur Reinigung des Intimbereichs ist bei Säuglingen abzusehen, da in diesen oft Zusätze enthalten sind, die die Haut des Kindes reizen können. Bei wunden Stellen empfiehlt sich das Auftragen von sanfter Wundcremes speziell für Babyhaut. Auch ist es für das Kind gesund, wenn es regelmässig ohne Windeln strampeln darf - so zirkuliert die Luft am ganzen Körper, was der insgesamten Hygiene zugute kommt.
Wichtig: Bei Mädchen sollte der Intimbereich stets von vorne nach hinten gewaschen werden, damit keine Bakterien vom Po zur Scheide gelangen können. Bei Jungen ist es wichtig, die Vorhaut nicht zurückzuziehen. Beim Verschliessen der Windel sollte das Glied nach unten gehalten werden, so dass der Urin auch wirklich innerhalb der Windel bleibt.
Nach der Geburt eines Kindes verbleibt in der Regel ein kleiner Rest der Nabelschnur im Bauchnabel, der sich allerdings meist schon nach wenigen Tagen von alleine löst.
Halten Sie diesen Bereich dennoch stets trocken und verwenden Sie nur Wasser anstatt Pflegeprodukten wie Puder oder Lotionen - dies genügt völlig. Wichtig beim Windeln: Achten Sie darauf, dass sich der Nabel über der Windel befindet, damit er nicht unter dem Material zu scheuern beginnen und zu schmerzhaften Entzündungen führen kann.
Im Falle einer Nabelentzündung wendet man sich am besten direkt an den Kinderarzt.
Babys baden - die wichtigsten Tipps
Grundsätzlich sollte man einen Säugling erst nach dem vollständigen Abheilen des Bauchnabels das erste Mal baden. Vorher genügt es, das Kind in eine kleine Wanne zu setzen und es mit einem feuchten, warmen Waschlappen zu waschen. Ein guter Tipp: Neben dem Wickeltisch eine Schale Wasser aufzustellen erleichtert und verkürzt die Babypflege, was auch für das Kind angenehmer ist. Natürlich kann ein Baby ebenso in Waschbecken oder auch in einem Babyeimer gebadet werden. Um die Haut des Kindes zu pflegen, empfiehlt sich der Einsatz von Babyöl oder auch von Olivenöl.
In keinem Fall sollten Eltern ihr Kind zu häufig baden: Es genügt in der Regel völlig, einmal pro Woche ein rund 15-minütiges Bad mit dem Kind durchzuführen. Die Temperatur des Wassers sollte zwischen 35 und 37 Grad Celsius betragen.
In den ersten Lebenswochen sind Shampoos für Babys nicht nötig, später jedoch lässt sich ein mildes Kindershampoo verwenden, das die Kopfhaut nicht reizt.
Wie sinnvoll ist eine Babymassage bei der Pflege?
Besonders angenehm und entspannend ist für das Baby, nach einem Bad sanft massiert zu werden. Hierfür verwenden Eltern am besten mildes Babyöl, welches die Haut vor dem Austrocknen bewahrt und geschmeidig hält. Gleichzeitig stärkt der direkte Körperkontakt zur Mutter oder zum Vater auch die Bindung zum Kind. Wichtig: Gehen Sie sehr behutsam mit der Haut Ihres Kindes um und massieren Sie sie nicht zu lange, da sie sich ansonsten röten und gereizt wirken kann. Babymassagen sind vor allem für Säuglinge, die sich beim Baden Stress ausgesetzt fühlen und sich dementsprechend wehren, sehr wohltuend. Ein solches Ritual wird auch vom Kind wahrgenommen und kann dabei helfen, dass das nächste Bad entspannter verläuft.
Zähne, Haare und Nägel beim Baby richtig pflegen - worauf Eltern achten müssen
Die Fuss- und Fingernägel sind bei Babys bekanntlich noch sehr zart und biegsam, weswegen mit ihnen besonders behutsam umgegangen werden muss. Das erste Mal gekürzt werden können Nägel bei Säuglingen ab einem Lebensalter von sechs bis acht Wochen.
Verwenden Sie hierfür keinesfalls eine normale Nagelschere, sondern eine spezielle Schere für Babys. Sie verfügt über abgerundete Ecken, so dass das Kind nicht verletzt wird. Eine Bürste für die Haare ist erst dann nötig, wenn diese eine gewisse Länge und Dichte erreicht haben. Die Zahnpflege des Kindes beginnt, sobald der Säugling seinen ersten Zahn erhält. Dann können Eltern einen Fingerling verwenden, um diesen zu reinigen.
Die richtige Kleidung für das Baby
Auch die richtige Kleidung zählt zur Körperpflege eines Säuglings. Ist das Baby frisch gebadet und abgetrocknet, kann man es in einen komfortablen Baby-Bademantel wickeln. Auch bequeme Pyjamas und Strampler bieten viel Bewegungsfreiheit und sind angenehm weich zur Haut.
Oft sind sich Eltern nicht ganz sicher, ob sie ihr Kind zu dick oder in zu dünnen Lagen angezogen haben. Dies können Sie mit einem ganz einfachen Trick herausfinden:
Legen Sie eine Hand auf den Nacken des Babys: Ist dieser warm und feucht, ist die Kleidung zu warm und höchstwahrscheinlich unangenehm für das Baby. Im Gegenzug weisen kühle Fuss- und Handgelenke darauf hin, dass das Kind nicht warm genug angezogen ist.
Immer eine gute Wahl ist der bewährte Zwiebel-Look: Ziehen Sie Ihrem Kind nicht nur eine dicke Kleidungsschicht über, sondern kombinieren Sie mehrere verschiedene Kleidungsstücke aus dünnen, atmungsaktiven Materialien miteinander. So kann die Kleidung der Witterung bzw. Umgebungstemperatur entsprechend an- und ausgezogen werden und das Baby fühlt sich nie unwohl.
Was ist für die richtige Babypflege ausserdem wichtig?
Blickt man sich heute auf dem Markt für Pflegeprodukte für Babys um, hat man die Qual der Wahl und weiss oft nicht so richtig, was für das Kind nun nötig ist oder nicht. Die Vielfalt an Ölen, Cremes, Puder und Shampoos ist inzwischen so breit, dass man schnell den Überblick verlieren kann. Grundsätzlich sollte man wissen: In den ersten Lebensmonaten sind viele verschiedene Pflegeprodukte für das Kind gar nicht notwendig.
Wird das Baby in der Wanne gebadet, genügt es, dies mit etwas Babyöl anzureichen, das die Feuchtigkeit in der Haut hält und sich gleichzeitig auch als Massageöl nutzen lässt. Ein wunder Po wird am besten mit Wundheilsalbe für Babys behandelt, für gesunde Pos ist dagegen keine zusätzliche Pflege erforderlich. Übrigens: Babypuder ist in den meisten Fällen keine gute Wahl. Er trocknet die zarte Haut schnell aus und kann empfindliche Stellen noch mehr reizen.
Zur Ermittlung der richtigen Wassertemperatur für ein Bad legen Sie einfach eine Hand in das Badewasser. Ist dieses angenehm warm, stimmt auch die Badetemperatur für das Kind.
Richtig auf die Säuglingspflege vorbereiten
Es ist nur zu gut verständlich, dass die meisten Eltern alles richtig machen möchten, wenn es um die Körperpflege ihres Kindes geht. Hier bietet es sich an, an einem speziellen Kurs für die richtige Babypflege teilzunehmen, die inzwischen in zahlreichen Kliniken angeboten werden. Eltern haben hier die Möglichkeit, die Grundlagen für die Babypflege sowie wichtige Tipps zu erfahren, die im Umgang mit dem Säugling von Vorteil sind.